6.Etappe von Borgosesia nach Cremona

Als mir Manuela am Abend zuvor auf meine Frage nach der Frühstückszeit mit 09:00 Uhr antwortet, lege ich meine fiktive Abfahrtszeit auf 10:00 h fest – mit ein wenig Luft nach oben. Und so geschieht es.

Ich wache gegen 08:00 h auf. Die Sonne lacht zum Fenster herein. Ich stehe auf, trete ans Fenster. Bis jetzt habe ich im Hause noch niemanden wahrgenommen. Aber jetzt sehe Manuela gerade das Haus verlassen. Sie kauft sicher noch für das Frühstück ein. Ich gehe nach oben, nehme meine nun trockene Wäsche vom Ständer. Packe schon das eine oder andere in meine Satteltaschen, um schnell zur Abfahrt bereit zu sein.

Mein geliebtes Radl - vollkommen splitterfasernackt

Mein geliebtes Radl – vollkommen splitterfasernackt


Ich freue mich, nochmal alle Mitglieder der Familie zu sehen, bevor ich mich aufmache durch die Poebene in Richtung Cremona zu radeln. Bis zum Gardasee nach San Felice Del Benaco, wo derzeit mein Freund Ludwig im Urlaub weilt, sind es laut Karte exakt 277 Kilometer. Es gibt eine kürzere Route, aber in meinen Gedanken wollte ich immer schon mal durch die Gefilde des Po pedalieren. Ihn mit meinen kreisenden Beinen zärtlich streicheln, ihm nahe kommen, ihn spüren und ihn en mir verfügbaren Sinnen wahrnehmen, aufsaugen. Seine sanften Kurven mit meinem Körper umrunden und dabei zärtlich berühren.

Aber bevor ich abschweife: zuerst steht ein ausgiebiges Morgenessen an, damit ich für dieses Vorhaben auch gestärkt bin. Die Familie sitzt fast vollzählig beisammen. Nur Mattia fehlt. Der neunzehnjährige Filius von Fulvio und Manuela war gestern Nacht aus, und ist wohl erst spät zurückgekommen. Wir tauschen weiter Infos aus und ich sage Manuela, dass ich nicht möchte, dass wieder zehn Jahre vergehen, ehe wir uns wiedersehen. Sie zieht ihr Handy herbei, wir versuchen eine Whatsapp-Verbindung herzustellen, was aber nicht gelingt. Tauschen Telefonnummern aus. Sie sagt, sie käme auf jeden Fall in diesem Sommer nach den Prüfungen an ihrer Schule nach Deutschland.

Geborgen in der Freundschaft einer italienische Großfamilie

Geborgen in der Freundschaft einer italienische Großfamilie


Sie liebt Deutschland, erzählt begeistert, dass dort – im Gegensatz zu Italien – alles so gut funktioniert ohne ausufernde Bürokratie. Sie sagt, als sie in diesem Frühjahr in Berlin war, hätte ihr eine Dame vor dem Rückflug nach Mailand erklärt, wann sie den Bus nehmen müsse, um da oder dorthin zu gelangen. Dass sie dann dreihundert Meter in die oder die Richtung gehen müsse, wo dann der Zug zum Flughafen ginge, usw. Einfach alles perfekt organisiert und auch perfekt so umgesetzt.

Manuelas Vater schaut kurz herein, will sich von mir verabschieden. Er hat immer einen coolen Spruch auf den Lippen, sehr viel Humor. Wir umarmen uns. Ich bin sehr froh, ihn wieder getroffen zu haben. Ich sehe ihn dann vom Küchenfenster aus mit dem Auto aus dem Hof fahren.
Nach dem Frühstück und einem Blick zur Uhr, es ist mittlerweile nach halb elf, werde ich ein bisschen unruhig. Schließlich habe ich viel vor für heute.

Raus aus dem Aosta-Tal. Ein Gefühl wie im Frühling oder Herbst: kühl, windig, sonnig.

Raus aus dem Aosta-Tal. Ein Gefühl wie im Frühling oder Herbst: kühl, windig, sonnig.


Wir stehen auf und ich sattle mein weißes Stahlross, schiebe es aus der Garage nach draußen in die Sonne. Nun versammelt sich nochmal die ganze Familie, um Abschied zu nehmen. Auf meine Bitte hin schießen wir noch Fotos in diversen Konstellationen. Selbst Mattia ist mittlerweile vom Trubel aus dem Hof aufgewacht und grüßt mich nochmal durch sein Schlafzimmerfenster.
Um 10:50 h ist es Zeit, auseinander zu gehen. Ich setze mich in mein Rad und fahre die kleine Anhöhe rauf, wild meine neue Klingel ausprobierend. Wir winken uns nochmal alle zu. Dann bin ich frei und wieder auf mich alleine gestellt.
Mein erstes Handy-Selfie, und das bei voller Fahrt
Ich orientiere mich bei Sonnenschein und frischem Wind in Richtung Vercelli. Ich habe mir gestern auf den Pappendeckel meiner in der COOP-Apotheke gekauften Aloe-Vera Creme gegen den deftigen Sonnbrand die Route bis Brescia notiert. Einfach von Ort zu Ort. So. Jetzt geht erst mal bergab. Die Räder laufen toll. Die Füße machen mit. Es wird immer besser. Nach Vercelli 53 Km, lese ich. Ich komme dermaßen in Fahrt, wie es so dauerhaft in meinem Leben auf einem Fahrrad niemals war.
Geniales Tempo - viele, viele Kilometer lang. Einfach geil

Geniales Tempo – viele, viele Kilometer lang. Einfach geil

Was Freundschaft alles bewirkt. Oder die Sonne. Oder der Wind, der mal von der Seite, mal von hinten bläst. Ich habe keine sexy Strümpfe an, was gut ist. Ansonsten ziert meine blaue Sportjacke meinen Body über einem Funktionsshirt. Und auch das ist gut so. Genau den herrschenden Temperaturen angepasst.

Ich komme so in Bewegung, dass ich in Euphorie gerate. Mache Fotos bei 35 km/h. Probiere meine Handy aus und mache – Weltpremiere – ein Selfie unter der Fahrt. Selbst ohne dabei Fahrrad zu fahren habe ich noch nie eins hinbekommen.

Die Welt ist schön, und ca. 400 m vor mir taucht plötzlich ein Rennradfahrer auf. Ja, mir wurde in vielen Gesprächen über das Dreiradfahren gesagt, dass man auch schneller als Rennräder fahren kann. Ich habe das bis jetzt weder erlebt, geschweige denn glauben können.

Ein Rennradfahrer in nicht geringem Tempo vor mir. Eine echte Herausforderung an diesem sonnigen Morgen

Ein Rennradfahrer in nicht geringem Tempo vor mir. Eine echte Herausforderung an diesem sonnigen Morgen


Der Mann kommt immer näher. Ahnt noch nichts von mir, denn ich habe meine Kette noch nicht rasseln lassen. 100 m, 70 m, 40 m, ich glaube, ich packe ihn.
Tja - das war´s. Und weg war er, bzw. ich

Tja – das war´s. Und weg war er, bzw. ich


Aber was kommt dann? Sein Ehrgeiz wird erwachen, und innert fünf Minuten werde ich nicht mal mehr seine Hinterräder sehen können, nachdem er mich wieder geschnupft hat. 15 m. Ich reiße die Räder nach links. Ich ziehe an ihm vorbei, höre einen erstaunten Ausruf. Mehr nicht, denn zu schnell war ich zu weit von ihm entfernt. Ungläubig kucke ich in den Spiegel. Nach zwei Minuten kann ich ihn nicht mehr erkennen. Ich bin wie im Rausch. Und das mit 16 Kilogramm Gepäck. Ich fahre und fahre. Keine Schmerzen, einfach geil, Freiheit pur.
Kleine Städtchen auf der Strecke - durchaus pittoresk

Kleine Städtchen auf der Strecke – durchaus pittoresk


Nach zwei Stunden erreiche ich Vercelli. Dann geht es weiter in Richtung Pavía. Meine Aufzeichnungen erweisen sich als Erfolgsmodell. Ort für Ort arbeite ich mich weiter. Es wird immer wärmer. Ich habe die Wetteraussichten für Deutschland gesehen. Ich möchte für immer in Italien bleiben.
Die Reisfelder Norditaliens: die meisten glauben, dass unser Reis aus Asien kommt. Nein, sondern aus der Gegend um Novara

Die Reisfelder Norditaliens: die meisten glauben, dass unser Reis aus Asien kommt. Nein, sondern aus der Gegend um Novara


Nachdem ich bis jetzt nach Süden gefahren bin, wende ich mich jetzt dem Osten zu. Nach Pavía sind es nochmal ca. 70 Kilometer. Klar, kein Problem. So ist es. Nach vier Stunden und 22 Minuten erreiche ich das 122 Kilometer entfernte Pavía. Jetzt ist es Zeit eine kleine Pause zu machen. Es ist heiß geworden, 27 Grad, also Sommer in Italien.
Dieser Kirchturm ist ein Beispiel für eine Version von NSA innerhalb der katholischen Kirche?!? - offen wie gewohnt, aber natürlich nicht mehr ganz up to date

Dieser Kirchturm ist ein Beispiel für eine Version von NSA innerhalb der katholischen Kirche?!? – offen wie gewohnt, aber natürlich nicht mehr ganz up to date


Ich chauffiere ins Zentrum. Enorm viele Touristen tummeln sich hier. Ich stelle mein Bike an einer
Vercelli

Vercelli

Kneipe ab, von der ich mir auch was zu essen erhoffe. Die erstaunten Augenpaare der in den umliegenden Cafés und Bars sitzenden Menschen richten sich auf das komische Gefährt, das sie da unvorbereitet zu sehen bekommen. Als ich schon in der Bar sitze, verlässt eine Gruppe älterer Männer und Frauen ein Café und fachsimpelt vor meinem Fahrrad. Ich lade sie ein, es auszuprobieren.
Anfahrt auf Pavía

Anfahrt auf Pavía


Aber daran besteht dann doch kein Interesse. Ich frage in der Bar nach etwas zu essen. Aber sie haben nichts. Aufgrund der sommerlichen Hitze bestelle ich mir eine eiskalte Cola und nacheinander zwei Capuccini. Komisch. Ich bemerke mit Erstaunen, dass ich gar keinen Hunger habe.
Eine Fatamorgana. Wahrscheinlich muss ich mein hohes Tempo irgendwann büßen. Aber so schnell war ich auf solch eine Streckenlänge noch nie, gefahren an einem Stück ohne Pause

Eine Fatamorgana. Wahrscheinlich muss ich mein hohes Tempo irgendwann büßen. Aber so schnell war ich auf solch eine Streckenlänge noch nie, gefahren an einem Stück ohne Pause


Schwinge mich nach einer halben Stunde wieder auf mein Rad mit dem nächsten Ziel: Cremona. Nachdem ich kurz nach dem Weg gefragt habe, geht es auch schon los. Etwas verwirrend sind die Kilometerangaben in Italien. Zuerst bin ich positiv überrascht: nur 65 Kilometer.
Plötzlicher Sandsturm in der Pampa

Plötzlicher Sandsturm in der Pampa


Dann auf der Fahrt sind es plötzlich 80 Km. Ich bin irritiert. Man ist bei dieser Menge der geplanten Fahrradkilometer doch dankbar, wenn die Angaben genau sind und man sich dann Enttäuschungen erspart, wenn plötzlich nach fünf Kilometern Fahrt eine größere Entfernung zum Ziel angeschrieben ist als am letzten Infoschild.

Den kommenden Streckenabschnitt könnte man unter der Überschrift „Leichen pflasterten seinen Weg“ laufen lassen, und darüber hinaus unter dem Motto: „ was tue ich, wenn der Wind sich dreht!?“

Genau diese Dinge passieren jetzt. Der Wind dreht sich. Er weht plötzlich von Osten und möchte das auch nicht mehr ändern, der Gute. Jetzt beginnt die Herausforderung.

Keine Fatamorgana: eine Bestätigung dessen, was meine Beine minütlich spüren: stürmischen Gegenwind auf dem Weg  nach Cremona

Keine Fatamorgana: eine Bestätigung dessen, was meine Beine minütlich spüren: stürmischen Gegenwind auf dem Weg nach Cremona


Es ist heiß, die Straßen sind teilweise so schlecht, dass mein Bike dermaßen durchgeschüttelt wird, dass ich denke ich werde aus dem Sitz herauskatapultiert. Natürlich ist der Straßenzustand am rechten Rand am Schlechtesten. Aber in die Mitte auszuweichen bei dem Höllentempo, das ich stellenweise immer noch drauf habe, ist extrem gefährlich. Könnte ich doch trotz Rückspiegel mal ein Auto übersehen.

Am Straßenrand können sich Wildschweine, Füchse, Hunde und Katzen nicht mehr mit mir anfreunden. Sie sind alle tot. In Italien ist es nicht so wie in Deutschland, dass die kommunale Kadaverbeseitigung innerhalb zweier Tage den Straßenrand wieder freimacht von toten Tieren. Es riecht teilweise sehr streng nach Aas. Leider übernehmen keine Aasgeier die Aufgabe der Kommunen, weil die Einbürgerungsbestimmungen in Italien dahingehend noch nicht so weit fortgeschritten sind.

Der (Gegen-)Wind ist mittlerweile so stark geworden, dass das Wort Wind eher untertrieben und Sturm das richtige Wort wäre. Ich wundere mich. Denn ich komme trotzdem gut voran. Nicht, dass es angenehm wäre, aber unter 20 km/h fahre ich selbst bei Böen nicht. Ich denke, dass die Windstärke bei mindestens fünf bis sieben liegt. Und das ist ordentlich, wenn man dagegen anfahren muss.

Das Ziel rückt näher

Das Ziel rückt näher

Ich stelle mir immer vor, dass ich mit meinem Trekkingrad höchstens noch 13 bis 17 km/h fahren könnte. Mit in jedem Fall höherem Anstrengungsfaktor. Und dass ich spätestens nach zwei Stunden aufgegeben hätte.

Es geht komischerweise doch recht schnell voran. Richtig befriedigt bin ich, als ich an einer Autobahnauffahrt lesen darf, dass in Richtung Osten stürmischer Wind zu erwarten ist. Wenn das schon für Autofahrer angezeigt wird, was muss das für einen Radfahrer bedeuten. Ich bin einmal mehr stolz auf mich. Plötzlich wird die Straße nass. Ich habe ein Gewitter knapp verpasst und muss mit den Ergebnissen kämpfen. Wasser spritzt mir ins Gesicht. Die Straße wird auch nicht besser. Es schüttelt mich weiterhin ordentlich durch. Kurz kommt der Gedanke auf, mir ein Hotel zu suchen. Aber da erwacht schon wieder mein Ehrgeiz.

Endlich in Cremona nach heftigem Gegenwind, Frühling mit Wind, Sommer mit Hitze, und jetzt am Abend mit gehöriger Kälte

Endlich in Cremona nach heftigem Gegenwind, Frühling mit Wind, Sommer mit Hitze, und jetzt am Abend mit gehöriger Kälte


Nein. Bis Cremona möchte ich es heute schaffen. Den ganzen Tag geht mir mein persönlicher Weitenrekord von 206 Fahrradkilometern an einem Tag nicht aus dem Kopf. Und die Möglichkeit, ihn heute zu brechen. Ich bin vor einigen Jahren mal um 08:00 h morgens in Brüssel losgefahren. Dann an einem Tag mit leichter Westwind-Unterstützung und flachem Untergrund nach gut zehn Stunden um kurz nach 18:00 h in Moers bei Duisburg angekommen. Werde ich die Kraft haben, das zu schaffen.

Endlich kommt Cremona in Sicht. Ich bin schon recht fertig. Vor allem die Temperaturen haben sich geändert. Es wird immer kälter. Und als ich endlich die Stadt erreiche, hat es nicht mehr als drei oder vier Grad. Echt winterlich. Total durchfroren hieve ich mich aus dem Rad. Ja klar. Der Po ist ok. Aber die Oberschenkel schmerzen. Gut 189 Kilometer. Den Rekord nicht geknackt. Aber in einer fantastischen Zeit: knapp über 7,5 Stunden.

Cemona - menschenleer am Abend bei eisiger Kälte vor dem Nationalfeiertag der Italiener

Cemona – menschenleer am Abend bei eisiger Kälte vor dem Nationalfeiertag der Italiener


Ich fahre ins Foyer des Hotels ein, das mir sofort entgegen lacht und das ich ohne Umschweife sofort aufsuche. Erhalte problemlos ein Einzelzimmer. Darf mein Bike in einem speziellen Fahrradraum unterbringen. Ich schleppe mich und mein Gepäck in den vierten Stock. Dusche mich. Fühle meinen Körper kaum mehr. Außer den Schmerzen natürlich. Trotzdem. Ich habe Hunger. Möchte noch ein bisschen von
Beeindruckend.....

Beeindruckend…..

Cremona entdecken. Ich gehe nach einer heißen Dusche nach draußen und finde eine tolle Pizzeria. Leider muss ich warten, da alle Plätze besetzt sind. Das Lokal wurde mir kurz vorher von einem Pärchen auf meine Nachfrage hin empfohlen. Deshalb bin ich auch nicht bereit, im kalten Cremona noch weiter zu suchen.

Die Dame an der Kasse, die mich am Eingang zum Warten aufgefordert hat, nötigt mir, nachdem sie mir dann doch relativ rasch einen Tisch zugewiesen hat, sehr großen Respekt ab. Sie wieselt zwischen den Tischen hin und her. Bringt Pizzas. Nimmt Bestellungen auf. Rennt wieder nach vorne an den Eingang, um Neuankömmlinge auf Wartezonen zu verweisen. Zwischendurch erhalte ich ein seltsames Weißbier, das wirklich sehr bescheiden schmeckt und aus Frankreich stammt. Aber weil ich so begeistert von der dieser Dame bin, bemerke ich das kaum. Die Pizza jedoch, mit Auberginen belegt, mundet großartig. Nach einer Stunde taucht auch noch ein durchgeschwitzter junger Mann mit einer langen blonden Mähne auf.

Er muss, von mir unbemerkt, auch enorm viel gearbeitet haben. Und weil er zudem auch noch so freundlich zu den Gästen ist, lobe ich ihn, als er bei mir vorbeigeht, diesbezüglich sehr. Er freut sich ungemein darüber. Möglicherweise wird viel zu viel erwartet, selten gesehen und noch viel seltener gelobt, was man als Kunde nur möglicherweise bemerkt. Aber dieser Mann war glücklich. Erzählt mir gleich noch ein bisschen von seinem Leben. Und baut bei mir den Mut auf, meine Beobachtungen bezüglich der Dame an der Rezeption auch lobend an eben diese weiter zu geben.
Das mache ich beim Bezahlen auch. Auch sie freut sich sehr über dieses Wahrnehmung. Warum machen wir Menschen das eigentlich nicht ständig? Ich meine: jeder hat doch etwas, wofür er gelobt und beachtet werden kann. Ich denke, die Welt wäre wirklich besser, wenn wir uns gegenseitig mehr lobende Beachtung schenken würden.

Als ich das Lokal verlasse, hat es mittlerweile stark zu regen begonnen. Ich verlaufe mich im Straßendickicht Cremonas. Das Wasser rinnt mir die Jacke hinunter. In den Kneipen tummeln sich viele Italiener, die sich in Vorbereitung des morgigen Nationalfeiertags schon mal warm trinken.

Nach dem Essen: Schnürlregen wie in Salzburg, Kälte, alle Italiener in Hab-Acht-Stellung in den Kneipen der Stadt. In der Hoffnung auf besseres Wetter morgen an IHREM Feiertag

Nach dem Essen: Schnürlregen wie in Salzburg, Kälte, alle Italiener in Hab-Acht-Stellung in den Kneipen der Stadt. In der Hoffnung auf besseres Wetter morgen an IHREM Feiertag


In einem Moment purer Verzweiflung aufgrund Nässe, Kälte, Müdigkeit und anderer Widrigkeiten werde ich mal wieder ganz Frau. Ich betrete eine Kneipe und frage nach dem Weg. Und siehe da, LIEBE MÄNNER, zwei Minuten später erreiche ich glücklich und wohlbehalten mein Hotel. Und finde sofort erholsamen Schlaf nach einem wirklich außerordentlichen Tag.

Und so war es in Zahlen:

Strecke: 189,35 Kilometer
Fahrzeit netto: 07:31:35 Stunden
Brutto: von 10:50 h bis ca. 19:00 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 25,15 kmh
Höhenmeter: 315 m

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