Fahrt von Dachau nach Velhartice
Endlich geht es los. In Zeitnot in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag habe ich alles gepackt, in der Annahme, dass es dieses Mal gaaaanz leicht sein wird, meine guten Vorjahresergebnisse in puncto Gewicht mit Leichtigkeit zu unterbieten, komme ich aber doch erst gegen 02:00 Uhr ins Bett. Schließlich habe ich in ein leichtes Tablet investiert und mir fest vorgenommen, die Kleidung sehr zu begrenzen und auf der Fahrt zwischendurch zu waschen.
Als gegen 23:30 Uhr Christian noch kurz bei mir vorbeischaut und ich die Packarbeiten praktisch abgeschlossen habe, stelle ich meine Satteltaschen und den kleinen Rucksack mit wichtigen Kleinigkeiten sowie dem 2 Liter Wassertank (aber ohne Wasser natürlich) und die Lenkertasche auf die Waage.
Erschüttert stelle ich fest, dass ich auf über 11 Kilogramm komme. Das sind ja mehr als 2 Kilo im Vergleich zum letzten Jahr. Frustriert breche ich vor Christian zusammen. Ich werde die Fahrt nicht überstehen. Schließlich sagt der Wetterbericht incl. 16-Tage Vorausschau für Tschechien und Polen auch noch Temperaturen von 25 bis 35 Grad voraus.
Aber Christian zieht mich wieder in die Aufrechte und tätschelt mir beruhigend die Schulter. Er hätte auch ca. 8 Kilo Last auf dem Rad und außerdem könne ich ja die Nüsse und Trockenfrüchte ruhig zu Hause lassen. Sie machten auch 2 Kilogramm aus. Dann wäre ich schon auf neun Kilos und hätte mein Vorjahresgewicht unterboten.
In Folge dieser hervorragenden psychologischen Betreuung schöpfe ich spontan wieder Mut. Als Christian gegangen ist, erledige ich den Rest und versende noch eine Mail-Info für diesen Blog an alle meine Freunde und Bekannten, um gegen 2 Uhr Ruhe zu finden.
Donnerstag steht erst mal Arbeit an, und weil ich am Abend noch Chorprobe incl. Jahresabschlussfeier mit meinem Lieblingschor, den Hearts-4-People Singers habe, fahre ich mit schon voll beladenem Fahrrad morgens nach Dachau.
Christian holt mich gegen 21 Uhr dann vom Proberaum ab. Was er auch pünktlich tut und gegen 22:30 Uhr haben wir Deggendorf schon hinter uns und konzentrieren uns auf den Grenzübergang in Bayerisch Eisenstein.
Alles läuft glatt bis der Akku meines Handys leer ist und die Navigation abricht. Auch Oldo kann ich deshalb nicht mehr anrufen, denn wer lernt denn im Kommunikationszeitalter die im Telefon gespeicherten Telefonnummern noch auswendig.
Gegen 24 Uhr erreichen wir Oldos Haus , der uns schon lange erwartet. Er bietet uns noch Getränke an und wir ratschen noch bis kurz vor 2 Uhr nachts, ehe wir müde ins Bett gehen.
Gegen 7:30 Uhr wollen wir aufstehen, frühstücken und danach die Packtaschen auf Vollständigkeit überprüfen.
Die Fotos auf dieser Seite sind erste Eindrücke von der Landschaft im Böhmerwald. In der nächsten Etappe folgen aktuelle Reisebilder.
Bis morgen
Markus
1 Antwort zu Vor der ersten Etappe